Datenschutz spielt eine große Rolle in der Marktforschung. Doch viele Teilnehmer:innen sind unsicher, welche Daten überhaupt als sensibel gelten und was das bedeutet. Welche Daten werden denn als sensibel bezeichnet und warum ist das relevant?
Was sind sensible Daten?
Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) hat personenbezogene Daten kategorisiert und festgelegt, welche Daten unter die Kategorie besonders schützenswert fallen. Diese Kategorie nennt sich sensible Daten – sie dürfen nur unter klaren Voraussetzungen erhoben werden.
Zu sensiblen Daten zählen u. a.:
- Ethnische Herkunft
- Politische Meinungen
- Religiöse oder weltanschauliche Überzeugungen
- Gesundheitsdaten
- Sexualität
- Mitgliedschaften in Gewerkschaften
- Genetische und Biometrische Merkmale (z. B. Fingerabdrücke, Gesichtserkennung)
Warum werden sensible Daten manchmal abgefragt?
Seriöse Marktforschungsinstitute erheben sensible Daten nur, wenn sie für das Thema der Studie unerlässlich sind. Etwa bei:
- Medizinischen oder gesundheitsbezogenen Studien
- Gesellschaftlichen Umfragen zu Religion oder Politik
- Untersuchungen im Bereich Diversity oder Arbeitswelt
Wichtig: Sie entscheiden immer selbst, ob Sie antworten möchten. Die Teilnahme an solchen Fragen ist freiwillig – und wird transparent kommuniziert.
So schützen Sie Ihre sensiblen Daten
Auch wenn seriöse Marktforschungsanbieter verantwortungsvoll mit Ihren Daten umgehen, sollten Sie als Teilnehmer:in wachsam bleiben und bewusst entscheiden, wann und welche Informationen Sie teilen möchten. Mit diesen einfachen, aber wirkungsvollen Tipps behalten Sie jederzeit die Kontrolle:

1. Achten Sie auf die Datenschutzrichtlinien
Vertrauen ist gut – aber Transparenz ist besser. Bevor Sie sich bei einem Panel registrieren oder eine Umfrage starten, werfen Sie einen Blick auf das Impressum und die Datenschutzerklärung. Professionelle Anbieter sind offen darüber, wer hinter dem Angebot steht, wie Daten verarbeitet werden und welche Rechte Sie als Nutzer:in haben. Achten Sie auch auf Zertifizierungen durch anerkannte Organisationen wie ESOMAR oder den BVM – sie sind ein Zeichen für hohe Standards.
2. Lesen Sie genau, ob sensible Daten abgefragt werden
Seriöse Umfragen geben Ihnen vorab eine klare Einschätzung, ob sensible Themen wie Religion, politische Meinung oder Gesundheit eine Rolle spielen. Oft finden Sie diese Hinweise direkt in der Einleitung zur Umfrage oder in den Teilnahmebedingungen. Lesen Sie sorgfältig – so können Sie bewusste Entscheidungen treffen, bevor es persönlich wird.
3. Sie entscheiden, welche Daten Sie preisgeben
Fühlen Sie sich bei bestimmten Fragen unwohl oder ist Ihnen der Zweck nicht ganz klar? Dann ist es völlig in Ordnung, die Umfrage einfach zu beenden. Ihre Teilnahme ist freiwillig – und niemand darf Sie drängen, persönliche Informationen preiszugeben. Ihre Intuition ist ein guter Ratgeber: Wenn sich etwas nicht richtig anfühlt, hören Sie darauf.
4. Geben Sie sensible Informationen nur weiter, wenn Sie den Zweck verstehen
Fragen zu Ihrer Gesundheit, Herkunft oder Weltanschauung sollten nur dann beantwortet werden, wenn Sie den Kontext der Befragung nachvollziehen können. Seriöse Anbieter erklären offen, wofür diese Angaben gebraucht werden – z. B. im Rahmen einer medizinischen Studie oder gesellschaftlichen Forschung. Haben Sie Zweifel? Dann lassen Sie die Frage einfach aus oder steigen Sie aus.
Fazit – Was sind sensible Daten?
Sensible Daten sind besonders schützenswerte persönliche Informationen, deren Erhebung gesetzlich streng geregelt ist.
Wenn Sie an Online-Umfragen teilnehmen, können Sie darauf vertrauen, dass seriöse Panels mit diesen Daten sehr vorsichtig umgehen. Und Sie behalten jederzeit die Kontrolle darüber, was Sie preisgeben möchten.